ISBM

by / Freitag, März 25 2016 / Veröffentlicht in Prozess

Hierbei gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Methoden, nämlich den einstufigen und den zweistufigen Prozess. Das einstufige Verfahren wird wiederum in 3-Stationen- und 4-Stationen-Maschinen unterteilt. Beim zweistufigen Spritzstreckblasverfahren (ISBM) wird der Kunststoff zunächst im Spritzgussverfahren zu einem „Vorformling“ geformt. Diese Vorformlinge werden mit den Flaschenhälsen inklusive Gewinde (dem „Finish“) an einem Ende hergestellt. Diese Vorformlinge werden verpackt und später (nach dem Abkühlen) einer Wiedererhitzungs-Streckblasmaschine zugeführt. Beim ISB-Verfahren werden die Vorformlinge über ihre Glasübergangstemperatur erhitzt (typischerweise mit Infrarotstrahlern) und anschließend mithilfe von Metallblasformen mit Hochdruckluft in Flaschen geblasen. Dabei wird der Vorformling immer mit einem Kernstab gereckt.

Vorteile: Es werden sehr hohe Stückzahlen produziert. Geringe Einschränkungen beim Flaschendesign. Vorformlinge können als fertiges Produkt zum Ausblasen an Dritte verkauft werden. Eignet sich für zylindrische, rechteckige oder ovale Flaschen. Nachteile: Hohe Kapitalkosten. Der Platzbedarf ist hoch, obwohl kompakte Systeme erhältlich sind.

Beim einstufigen Verfahren erfolgen sowohl die Preform-Herstellung als auch das Flaschenblasen in derselben Maschine. Die ältere 4-Stationen-Methode zum Einspritzen, Aufwärmen, Streckblasen und Auswerfen ist teurer als die 3-Stationen-Maschine, bei der die Aufwärmphase entfällt und die latente Wärme im Vorformling genutzt wird. Dadurch werden Energiekosten für das Aufwärmen eingespart und der Werkzeugaufwand um 25 % gesenkt . Der Prozess wird erklärt: Stellen Sie sich vor, dass die Moleküle kleine runde Kugeln sind, wenn sie zusammen große Luftspalte und geringen Oberflächenkontakt haben. Indem Sie die Moleküle zuerst vertikal strecken und dann blasen, um sie horizontal zu strecken, ergibt die biaxiale Streckung die Moleküle zu einer Kreuzform. Diese „Kreuze“ passen zusammen und lassen nur wenig Platz, da mehr Oberfläche kontaktiert wird, wodurch das Material weniger porös wird und die Barrierefestigkeit gegen Permeation erhöht wird. Dieser Prozess erhöht auch die Festigkeit und eignet sich ideal für die Abfüllung mit kohlensäurehaltigen Getränken.

Vorteile: Sehr gut geeignet für geringe Stückzahlen und kleine Auflagen. Da der Vorformling während des gesamten Prozesses nicht freigegeben wird, kann die Wandstärke des Vorformlings so geformt werden, dass beim Blasen rechteckiger und nicht runder Formen eine gleichmäßige Wandstärke ermöglicht wird.

Nachteile: Einschränkungen beim Flaschendesign. Für kohlensäurehaltige Flaschen kann nur eine Champagnerbasis hergestellt werden.

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